Heute ist es soweit…das London Transport Museum steht auf dem Plan. Mich fasziniert die Tube schon soooo lange…und das Museum ist wirklich gut aufgebaut und sehr informativ. Es geht grundsätzlich um den Personentransport in London. Und der Auf- und Ausbau des Transports geht Hand in Hand mit der Stadtentwicklung. Von den ersten pferdegezogenen Omnibusen zu den ersten Trams bis zu der neuesten Tube-Linie Elizabeth Line ist alles so informativ und anschaulich präsentiert, dass ich mich volle drei Stunden vom Dachgeschoss nach unten arbeite und mir keine Sekunde langweilig dabei ist.
Die Vorstellung, dass die ersten Underground-Linien nicht tief unter der Erde verlaufen und mit Ziegelsteinen gemauert sind, ist wirklich erstaunlich. So viel Manpower wurde hier geleistet, gefährliche Arbeit, nicht wirklich gut bezahlt und zum Glück mit relativ wenigen dramatischen Arbeitsunfällen. Und wie stickig es gewesen sein muss, dann mit diesen Zügen auch zu fahren….von Dampflokomotiven gezogen…es muss sehr unangenehm gewesen sein…
Mit der Elektrifizierung wurde es dann angenehmer und heute reist man schnell, sicher und ziemlich komfortabel mit der Tube. Das Netz ist total gut ausgebaut und wird ständig erweitert und erneuert.
Aber auch dem Logo, der extra entwickelten Schrift, den kleinen faltbaren Maps, den Plakaten und Werbetafeln, den verschiedenen Stoffen der Polsterbezüge der jeweiligen Tube-Linien wird ein grosser Teil der Ausstellung gewidmet….
Wie wichtig die Tube und ihre Tunnels während dem zweiten Weltkrieg war wird ebenfalls dokumentiert. Es war erstaunlich gut organisiert und trotzdem war es ziemlich sicher die Hölle. Der Betrieb der Linien wurde möglichst aufrecht gehalten, auch wenn die Menschen zu Hunderten in den Tunnels Zuflucht suchten und hier mehrere Stunden oder Tage verbrachten. Die Vorstellung, zusammengepfercht hier unten auszuharren, die Bombeneinschläge zu hören und zu spüren und nicht zu wissen, was einem erwartet, wenn man wieder an die Oberfläche kommt ist furchtbar…aber es hat Hunderten von Menschen das Leben gerettet….
In diese kleinen Einpersonen-Bunker konnten sich die Angestellten der TfL (Transpot of London) in Sicherheit bringen. So wurde gewährleistet, dass die Züge fahren konnten…
IIch kann diese Museum jedem empfehlen, der die Stadt wirklich verstehen will. Äusserst informativ und unterhaltsam aufbereitet wird die Lebensader TfL (Transport of London) erklärt und dokumentiert. https://www.ltmuseum.co.uk/
Wenn ich mich an frühere Aufenthalte in London in den vergangenen Jahren erinnere fallen mir aber doch gewisse Veränderungen, positive wie negative, auf.
Die Tube ist immer noch schnell und relativ günstig. Sie ist sehr viel sauberer und sicherer geworden. Seit der Pandemie ist sie aber viel weniger ausgelastet. Viele PendlerInnen arbeiten jetzt im HomeOffice. Ich hatte bis auf sehr wenige Ausnahmen IMMER einen Sitzplatz! Es gibt praktisch keine Strassenmusik mehr in den Gängen der Tube…es ist also manchmal etwas steril…
Aber immer noch interessant sind die vielen unterschiedlichen Menschen, die in der Tube unterwegs sind…und ich bewundere all die jungen Frauen, die sich auf dem Weg zur Arbeit in der Tube das MakeUp auflegen….etwas hemmungslos zwar ( ich trage höchstens mal Lippenpomade auf) aber äusserst kunstvoll….
Ich stärke mich mit einem leckeren CesarSalad im „The Garden at the Lane“. Dieses schöne Restaurant gehört zum Theater Royal Drury Lane und ist mir schon beim Besuch vom Musical Frozen aufgefallen. Und es hat Platz für mich und ich erhole mich vom Museumsbesuch. https://thelane.co.uk/eat-and-drink-venues/the-garden?gclsrc=aw.ds&gclid=CjwKCAjwpuajBhBpEiwA_ZtfhSu4X2nVXUqDNfs9FfZukUIR7BqJfypUqcklescvxcx--b5dDv-zcBoCbK8QAvD_BwE&gclsrc=aw.ds
Frisch gestärkt entschliesse ich mich, der Fleetstreet entlang zur St. Paul‘s Cathedral zu spazieren und zu gucken, was ich hier alles entdecke.
Als erstes fallen mir die vielen Uhren auf, die an den Gebäuden angebracht sind. Ich denke, dass Zeitmanagement war hier sehr wichtig, waren hier ja die meisten Redaktionen der englischen Presse ansässig…
Der Royal Court of Justice ist ebenfalls ein imposantes Gebäude….er ist prächtig und lässt die vielen schmalen Häuser entlang diese Strasse noch schmaler wirken…
Ich komme am Temple Bar vorbei. Früher wurde hier Wegzoll verlangt, wenn man von der City of London nach Westminster oder umgekehrt wollte. Der Temple Bar markiert die Stelle, wo die Fleetstreet (City of London) zum Strand. (Westminster) wird. Früher überreichte der Mayor of London an dieser Stelle dem König oder der Königin ein perlenbesetztes Schwert als Zeichen der Loyalität…ob das auch heute noch so ist?
Auch hier markiert ein Drache die Grenze der City of London…
St. Paul‘s Cathedral ist nur noch einen Katzensprung entfernt. Sobald ich die Kuppel dieser Kirche sehe schlägt mein Herz höher…ich kaufe im SouvenirShop Postkarten für meine Lieben zuhause und einen „mind-the-gap“-Sticker für mich….ist eine Ikone dieses Logo und dieser Spruch…muss frau haben….
Ich umrunde die Kathedrale und geniess die Schönheit von aussen…
Und weil ich schon mal hier bin und die RoofTopBar der OneNewChange gleich um die Ecke fahre ich mit dem Lift ganz nach oben und geniess die prächtige Aussicht und lass den heutigen Tag in luftiger Höhe mit Blick auf die Kuppel, den Shard und all die Nieren schönen Wolkenkratzer ausklingen.
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